Das nunmehr vierfach verschobene Konzert von In Extremo – im Rahmen ihrer „Kompass zur Sonne Tour“ – konnte endlich am 28. Mai 2022 in der Columbiahalle in Berlin stattfinden und wurde dementsprechend gut besucht und groß gefeiert.
Waren eigentlich Russkaja bestätigt, eröffnete Eine Band Namens Babe. Da ich aber noch arbeiten musste, kam ich leider zu spät für die „erste Runde“, stieg dafür bei Osaka Rising ein – und war beeindruckt.
Hardrock ohne Gitarren: Osaka Rising
Die „lauteste Band ohne Gitarren“ bekam zu Recht ihre wohlverdiente Aufmerksamkeit. Man möchte den Auftritt in der Erscheinung also solches zwar minimalistisch nennen, dafür aber umso voluminöser mit Hammond-Orgel im Duett mit einer leidenschaftlichen Drum-Performance – und die Erfurter Jungs hatten alle „in der Tasche“, mich inklusive.
Das i-Tüpfelchen wurde mit dem Ehrgeiz des Duos kredenzt, das den Spirit von Bands aus den legendären 60er und 70er Jahren wieder Leben einhauchte und die Energie on stage nur so versprühte.
Galerie: Osaka Rising

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Musikalisch zwar ein Stilbruch zu In Extremo, aber ein sehr gelungener Auftritt. Hoffentlich hört man von dieser Band in Bälde mehr!
Hauptact: In Extremo
In Extremo ließen nicht lange auf sich warten. Erst wurde es dunkel, dann kam das Intro „Wintermärchen“, schließlich tauchten die Jungs nacheinander auf – und dann ging es rund!
Die Dynamik innerhalb der Band war wie immer professionell, humoristisch und ebenso dynamisch. Jedes Bandmitglied kannte (und kennt) seinen Part und auch hier wurde die Dankbarkeit über wieder mögliche Live-Performances in Worte gefasst. Michael Rhein betonte, dass jeder über 2 ½ Jahre sein Päckchen tragen musste, doch jeder allein könne Teil des Ganzen sein. Das wirkte auf Anhieb sympathisch und ließ eine echte „Symbiose“ mit dem Publikum erkennen. Er fügte hinzu, man möge jedem/r von diesem wunderschönen Abend erzählen. Da schwoll die Beliebtheitsskala an und nicht nur einmal an diesem Abend sollte das Publikum seine Loyalität zur Band mit einer „In Extremo La Ola-Welle“ zum Ausdruck bringen. Alle waren gleichermaßen entspannt, freudig und mitgerissen.
Die Band bot ein „Best of“ ihrer doch mittlerweile recht stolzen Karriere und präsentierte Titel wie „Spielmannsfluch“, „Herr Mannelig“, „Liam“, „Rasend Herz“, „Quid Pro Quo“ – bei dem der Frontmann es sich nicht nehmen ließ zu erklären, dass es bei diesem Lied um Geben und Nehmen gehe, heutzutage aber nur noch genommen werde und man dies schlicht scheiße fände – und selbstverständlich „Sternhagelvoll“. Etwas politischer ging es unter anderem bei „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ zu.
Alles in allem durchmischten In Extremo balanciert die Setlist mit einem Auszug aus dem aktuellen Longplayer und Klassikern gleichermaßen.
Galerie: In Extremo

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An Pyro sparten die Jungs ebenso wenig wie an Drum- und Gitarrensoli. Zudem ließen sie auch balladeskere Töne verlauten.
Nach über zwei Stunden fand schließlich das rundum gelungene Konzert mit den Zugaben „Nur Ihr Allein“, „Ai Vis Lo Lop“ und „Pikse Palve“ ein Ende.
Intro Wintermärchen | Troja | Himmel Und Hölle | Vollmond | Spielmannsfluch | Feuertaufe | Herr Mannelig |Kompass Zur Sonne | Liam | Lieb Vaterland | Rasend Herz | Unsichtbar | Gaukler | Quid Pro Quo | Schenk Nochmal Ein | Frei Zu Sein | Störtebeker | Reiht Euch Ein Ihr Lumpen | Sängerkrieg | Sternhagelvoll | Moonshiner | Nur Ihr Allein | Ai Vis Lo Lop | Pikse Palve
Fazit
An dieser Stelle bleibt eigentlich nur noch einen tiefen Dank für diesen tollen Abend auszusprechen!