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6. Oktober 2014

Bericht und Fotos: Harry Potter – The Exhibition (Köln, 2014)

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Verfasst von: Ivonne
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Nachdem die „Harry Potter Studio Tour“ in London bereits große Erfolge verzeichnen konnte, feiert auch ihre kleine Schwester – „Harry Potter: The Exhibition“ – seit ihrer Eröffnung 2009 weltweite Erfolge. Nun ist sie auch in Deutschland angekommen (wir berichteten). Doch was erwartet den Besucher im Odysseum in Köln?

Da es weder eine Anbindung an das Flohnetzwerk noch Portschlüssel oder einen Besenlandeplatz gibt, sind die Besucher auf den Muggelnahverkehr oder die Anreise mit (nichtfliegenden) PKW angewiesen. Während Erster die Reisenden direkt und komfortabel am Museum absetzt, muss sich die zweite Gruppe dabei auf ein öffentliches – nicht kostenfreies – Parkhaus in der Nähe verlassen. Nähert man sich dem Ausstellungsort das erste Mal, könnte man fast daran vorbeilaufen, denn zumindest im Eingangsbereich wurde erst mal zurückhaltend dekoriert, nur Flyer und kleinere Plakate künden von der Ausstellung.

Dem (zunächst ausbleibenden) Andrang wollen die Organisatoren dabei über ein sehr gut organisiertes, zeitgebundenes Einlasssystem Herr werden. Über das Internetportal kann man sich so im Vorfeld die ideale Zeit für den Besuch aussuchen. Aber auch Kurzentschlossene können an der Tageskasse noch Tickets erwerben.

Während wir noch die verschiedenen Ticketkontrollen über uns ergehen ließen, tauchte der schlimmste Bösewicht des „Harry Potter“-Universums auf: Dolores Umbrigde sorgte für einen besonders zivilisierten Ablauf des Einlasses und versprühte dabei ihren eigenen Charme. Um die Wartezeit weiter zu verkürzen, gab es kurz vor dem Ausstellungsabschnitt noch eine Fotobox, in der man sich mit Schulschal und Zauberstab ausstatten und ablichten lassen konnte. Dazu sei gesagt, dass man bis dahin bereits gut 30 Minuten unterwegs war, ohne etwas von der Ausstellung gesehen zu haben.

So eingestimmt betraten wir in einer ungefähr 30 Personen großen Gruppe den ersten Raum und wurden von einer freundlichen, blauhaarigen Hexe empfangen. Nach einer kurzen Einführung und der Erklärung, dass in bestimmten Teilen der Ausstellung (entgegen den Angaben auf der Homepage des Veranstalters) ohne Blitz fotografiert werden durfte, konnten sich einige Freiwillige noch dem Sprechenden Hut stellen. Schnell löste sich die Anspannung, nachdem jeder in seinem Wunschhaus untergekommen war. Einziger Wermutstropfen war wohl, dass die Erklärungen des Hutes im englischen Original belassen wurden.

Anschließend öffneten sich zwei Flügeltüren und als zweite Einstimmung wurden wir von einer Videoinstallation begrüßt, die eine Auswahl an kurzen filmischen Impressionen zeigte. Am Ende dann: Nebel und das charakteristische Schnaufen des Hogwartsexpresses! Wir waren in der Ausstellung angekommen!

Auch hier lotsten uns freundliche (aber nicht weiter kostümierte) Mitarbeiter in den nächsten Raum, im Übrigen konnte man sich aber in den ca. zehn Ausstellungsräumen frei bewegen. Atmosphärisch in Szene gesetzte Kostüme und Requisiten aus allen acht Filmen ließen dann Erinnerungen lebendig werden. Untermalt von einer jeweils passenden Geräusch- und Musikkulisse, in gedämpftem Licht wurden die Charaktere und Orte sehr lebendig. In beeindruckender Detailverliebtheit waren alle Stücke arrangiert. Erklärende Schildchen waren an einigen Exponaten angebracht, mehr als eine kurze Beschreibung fand sich darauf aber nicht. Hier musste man schon selbst ein wenig Wissen mitbringen.

Galerie: Harry Potter: The Exhibition


(Alle Fotos bei Flickr ansehen)

Über die Qualität der Ausstellungsstücke muss an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden, die ist und bleibt einfach fabelhaft (ein paar Impressionen haben wir ja mitgebracht). Was die Filmemacher hier erschaffen haben, ist an Kreativität schwer zu übertreffen. Auch die Präsentation selbst ist liebe- und stimmungsvoll. Ein wenig geschmälert wird dieser positive Eindruck aber durch zwei wesentliche Punkte: Einmal ist es trotz der guten Planung in der recht kleinen Ausstellung sehr eng gewesen; es gab zum Teil Stau vor einzelnen Exponaten und alles in allem gab es keinen Moment des ruhigen Betrachtens, und das, obwohl der Andrang an Tag 2 noch überschaubar war.

Der zweite Wehmutstropfen ist die finanzielle Seite. Bereits beim Eintritt lässt man pro Person ohne Ermäßigung 29.95 €, für eine Ausstellung, deren Verweildauer laut Veranstalter 90 Minuten und nach persönlicher Erfahrung eher 45 Minuten beträgt. Ein stattlicher Preis.
Wenn man am Ende dann richtig in Fandom-Stimmung ist und den mindestens ebenso liebevoll eingerichteten Merchandise-Shop betritt, möchte man am liebsten überall zugreifen. Doch auch hier sind die Preise gesalzen. Ein Schokofrosch ohne die typische Papierverpackung kostet bereits 5 €, ein Schal in jeweiligen Hausfarben 28 € und das Ausstellungsbuch 20 €. Das Foto vom Beginn der Ausstellung kann man für 18 € erwerben, auch wenn man hier den Spaßfaktor über die Druckqualität stellen sollte.

Am Ende gingen wir mit gemischten Gefühlen aus der Ausstellung: Für eingefleischte Fans ist das Betrachten der wunderschönen Requisiten, Kostüme und Orte unbezahlbar, auch wenn der Umfang dem Original wohl nicht gerecht wird (die Miniaturnachbildung des Schulschlosses beispielsweise fehlt schmerzlich). Die Veranstalter lassen sich diesen Genuss allerdings im Gegenzug fürstlich versilbern. Wer also in die Welt des Zaubererjungens eintauchen möchte, sollte lieber Galleonen statt Knuts einpacken.

Trailer

Video

Details

Harry Potter: The Exhibition – Homepage

Odysseum – Homepage
Odysseum – Facebook

Datum: 03. Oktober 2014  – ca. 28. Februar 2015
Location: Abenteuermuseum Odysseum, Köln (Kalk)
Preis: Erwachsene: 29,95 € / ermäßigt: 23,95 €

Copyright Artikelbild: Harry Potter: The Exhibition / Warner Bros. Entertainment Inc. / Harry Potter Publishing Rights; JKR



Über den Autor

Ivonne
"Gute Bücher sind Zeitgewinn, schlechte Bücher Zeitverderber, gehaltlose Bücher sind Zeitverlust." - Rosette Niederer




 
 

 

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