Am 23.04.22 war es so weit: Feuerengel traten im Kesselhaus in Berlin auf.
Das Sextett sagt von sich selbst, Cover-Bands gäbe es viele, Tribute-Bands aber nur wenige und das mache den entscheidenden Unterschied – und mich neugierig. Und so war ich gespannt, bekam ich nämlich schon vor der Show strikte Anweisungen, wie ich mich während der Veranstaltung zu verhalten habe. Deshalb kam ich auch schon zeitig an der Venue an, um mit Security, Band-Fotografin und den bandeigenen Pyrotechnikern ein kurzes Briefing zu durchlaufen. Dann wurde es „ernst“ und ich freute mich auf die fotografische Herausforderung.
A Tribute To Rammstein
Pünktlich um 20 Uhr fiel der Startschuss. Die Band um Sänger Boris legte los und zwar ganz so wie das große Vorbild Rammstein. Ich war erstaunt – in der positivsten Art und Weise – und bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bei dieser Leistung; denn anders kann man es wahrlich nicht nennen, was Boris, Farp, Daniel, Chris, Xoph und Holger auf der Bühne ablieferten. Welch eine Liebe zum Detail!
Als großer Rammstein-Fan kann ich durchaus behaupten, schon für so manches Konzert der Band gereist zu sein und einiges gesehen zu haben, was erstaunte und die Kinnlade nach unten fahren ließ. Aber Feuerengel konnten da locker mithalten. Nicht nur, dass das Gesangsrepertoire des Originals en détail wiedergegeben wurde, sondern auch das Bühnenbild Rammsteins war mit viel Liebe zum Detail nachgebaut worden.
Zudem war die Pyrotechnik akribisch dem Original nachempfunden. Der Sound, das Licht und die Effekte mussten sich ebenso wenig „verstecken“ und hätten beinahe verwechselt werden können.
Die „Illusion“ war also nahezu perfekt und somit verwunderte es nicht, dass das Kesselhaus ausverkauft war.
Eine feurige Show
Boris gab nicht nur Rammstein-„Klassiker“ wie „Links 2 3 4“, „Engel“, „Ich Will“, „Mein Teil“ u.v.m. wieder, sondern vertonte sowohl meinen Favoriten „Zeig Dich“ sowie die aktuelle Auskopplung „Zeit“. All das brachte das Publikum zum Toben und Schwitzen. Auch die Jungs zeigten Durchhaltevermögen und machten zwischendurch noch Scherze i.S.v. Corona habe sie dick werden lassen, nur um so die Brücke zum ebenso aktuellen „Zick Zack“ zu schlagen.
Auch ich hatte endlich „Action“ im und um den Fotograben und musste mir die Schweißperlen aus dem Gesicht wischen beim Feuereinsatz, dem steten Aufpassen, niemandem im Weg zu stehen, sowie beim geduckt Laufen, und dabei keinen wichtigen Moment zu verpassen und immer den Finger am Auslöser zu halten, da es sprichwörtlich von allen Seiten heiß herging.
Ich hatte lang schon nicht mehr so viel Spaß bei der Arbeit! Das Ergebnis seht ihr hier:
Galerie: Feuerengel

(Alle Fotos bei Flickr ansehen)
Fazit
Nach weit über zwei Stunden Performance von Feuerengel war ich wahrlich nicht mehr überrascht, wieso die Band seit so vielen Jahren so erfolgreich mit dem ist, was sie tut – und dabei noch derart sympathisch rüberkommt und sichtlich Spaß an dem hat, was sie da auf die Bühne zaubert. Der „Ritterschlag“ seitens Rammsteins höchstselbst ist also wohlverdient.
Schön zu sehen, dass es da eine Band gibt, die ihren Vorbildern mit so viel Herzblut nacheifert – und das Publikum das ebenso zu schätzen wusste, von der ersten Minute an voll mit ging und mittendrin statt nur dabei war.
Die Band taugt somit nicht nur als „Lückenfüller“ oder „Helfer in der Not auf der Durststrecke zum Original“, sondern kann eigenständig mehr als nur unterhalten. Ein Muss (nicht nur) für jeden Rammstein-Fan.