Powerwolf luden in der vorweihnachtlichen Zeit zu einem besonderen Highlight ein: „The Monumental Mass: A Cinematic Metal Event“.
Auch die Wölfe nutzten somit die pandemiebedingte Auszeit bei Live-Aktivitäten, um ihren Fans ein exklusives Onlinekonzert zu bieten.
Der Aufbau von >The Monumental Mass<
Für „The Monumental Mass“ wurde eine kleine Story erdacht, die den Rahmen des Konzerts bildete und mit filmischen Sequenzen vor und zwischen den einzelnen Tracks inszeniert wurde.
Das Konzert gliederte sich in vier Kapitel: Temptation, Sin, Confession und Forgiveness, die mit jeweils vier bzw. fünf Songs musikalisch umgesetzt wurden. Dabei wechselte zwischen den Kapiteln die Bühnengestaltung und der -aufbau und sorgte optisch für Abwechslung.
Setlist
Chapter 1: Temptation
Faster Than The Flame
Venom Of Venus
Stoßgebet
Demons Are A Girl’s Best Friend
Chapter 2: Sin
Dancing With The Dead
Cardinal Sin
Resurrection By Erection
We Drink Your Blood
Glaubenskraft
Chapter 3: Confession
Fire & Forgive
Beast Of Gévaudan
Incense & Iron
Where The Wild Wolves Have Gone
Chapter 4: Forgiveness
Amen & Attack
Army Of The Night
Blood For Blood
Armata Strigoi
Entsprechend wurde auch bei der Pyrotechnik aufgefahren, was geht; nahezu ständig explodierte oder brannte es im Setting – ein echter Vorteil dieses Online-Konzerts, denn Derartiges hätte wohl kaum den Brandschutzbestimmungen irgendeiner Live-Location genügt.
Die Songs von >The Monumental Mass<
Wie der Setlist zu entnehmen ist, konzentrierte sich die Songauswahl erwartungsgemäß auf die letzten beiden Alben „The Sacrament of Sin“ und „Call Of The Wild“, wobei auch einige ältere Klassiker wie „Resurrection By Erection“, „Amen & Attack“ oder „We Drink Your Blood“ nicht fehlen durften.
Natürlich kann man es bei der Auswahl der Songs nie jedem recht machen. Insgesamt haben Powerwolf hier aber ein sehr gutes Händchen bewiesen. Mit „Where The Wild Wolves Have Gone“ hat es sogar eine Ballade in die Setlist geschafft und setzte somit einen musikalischen Ruhepunkt.
Powerwolf offenbarten große Spielfreude; die Band hatte merklich Spaß an der Session. Bei einzelnen Songs (z.B. „Demons Are A Girl’s Best Friend“) erhielten sie Unterstützung von Komparsen, in diesen Fall die bereits aus dem Video bekannten Nonnen. Derartige Extras kamen der Performance sehr zugute und hätten über die gesamte Spielzeit sogar noch vermehrt eingebaut werden können, um den Raum der Bühne mehr nutzen und auch optisch einen zusätzlichen Akzent setzten zu können.
Kleine Kritikpunkte
Bei aller vordergründigen Opulenz blieb während des gesamten Konzerts aber leider eine gewisse Distanz zu den Zuschauer:innen erhalten. Dies mochte daran liegen, dass man die optische Darbietung einzelner Songs von den jeweiligen Musikvideos bereits kannte bzw. „nur“ übernommen hat (wie beispielsweise ein Attila mit Dornenkrone bei „Beast Of Gévaudan“).
Nicht nur deswegen mutete „The Monumental Mass“ über die gesamte Laufzeit eher wie ein überlanger Videoclip als wie ein Konzert an. Diesen Punkt betreffend kommt es sicherlich auch auf die Erwartungen der Zuschauer:innen an. Ein direktes Agieren, indem zum Beispiel Attila Dorn öfter auch Blickkontakt mit dem imaginären Publikum über die Kamera aufgenommen hätte, wäre sicherlich vorteilhafter gewesen.
Auch die Bühne wirkte vor der Band in der Totalen mitunter leer und wenig ausgefüllt.
Fazit
Sieht man sich die jüngsten Streaming-Events der Bands und Künstler:innen an, so gewinnt man der Pandemie wenigstens etwas Gutes ab, wäre man doch sonst nicht in den Genuss von derlei Konzerten gekommen. Erst im Juli dieses Jahres setzten Within Temptation mit „The Aftermath – A Show In A Virtual Reality“ Maßstäbe und zeigten, was diesbezüglich möglich ist. Sich hieran zu messen, ist schwer und das schaffen auch Powerwolf mit ihrer „Monumental Mass“ nicht ganz, zumal es scheint, als seien die Begriffe „monumental“ und „cinematic“ ein wenig hochgegriffen.
Nichtsdestotrotz gelingt den Wölfen ein Event, das äußerst sehenswert ist und eindeutig zu den besseren Produktionen dieses Formats gezählt werden kann. Die Spielfreude der Band greift auf die daheim sitzenden Zuschauer:innen über, sodass für ein unterhaltsames Konzerterlebnis der besonderen Art gesorgt wird.
Für all jene, die es bisher verpasst haben, kommt hier noch eine gute Nachricht: Jenes wurde aufgrund der großen Nachfrage verlängert und ist nun noch bis 02.01.2022 als VOD abrufbar. Alle Infos dazu finden sich auch in unserer Newsmeldung zu „The Monumental Mass: A Cinematic Metal Event“.
Teaser
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Copyright Artikelbild: Powerwolf / Napalm Records
Copyright Bilder: Kharon Management
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