Für den Auftakt ihrer „Un:Gott“-Tour haben sich Chris Pohl und seine Band Blutengel die in direkter Nähe der Donnersberger Brücke liegende und somit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichende Freiheiz Halle in München ausgesucht.
Die Aufgabe, das zahlreich erschienene Publikum des ausverkauften Konzerts bis zum Hauptact schon auf Touren zu bringen, fiel an diesem Abend Alienare aus Hamburg und (zum wiederholten Mal) Massive Ego aus England zu.
Alienare
Pünktlich um 20:00 Uhr betraten T. Green und T. IMO von Alienare sodann die Bühne und zogen das zunächst zögerliche Publikum schnell in ihren Bann.
Mit ihrem Mix aus Dark Wave und Synthpop und einer guten Show legten Alienare professionell den Grundstein für einen fantastischen Konzertabend.
Mit grünem Haar und – für meinen Geschmack manchmal etwas aufgesetzt wirkender – guter Laune, zeigten Alienare mit ihrem 20-minütigen Auftritt schließlich, was man im Spätherbst auf ihrer eigenen Tour zum neuen Album erwarten darf.
Massive Ego
Die knapp 50-minütige Show von Massive Ego schloss sich gegen 20:30 Uhr an und startete mit der kürzlich veröffentlichten Single „Digital Heroin“ aus dem neuen Album „Church For The Malfunctioned“.
Mit Songs wie „My Religion Is Dark“ und dem And One-Cover „Military Fashion Show“ ergänzte die Band ihre Setlist um weitere Tracks aus dem neuen Werk.
Abgesehen von ihrer mitreißenden Musik und überzeugenden Liveperformance ist bei Massive Ego vor allem auch das Bühnenoutfit erwähnenswert. Speziell das Make-up ist wohl an Aufwand nicht zu übertreffen. So zierte ein wahres Kunstwerk (bestehend aus schwarzer Spitzen-/Ornamentoptik) die Hälfte des Gesichts von Sänger Marc Massive, der – Fans werden es wiedererkannt haben – dazu den pinken Anzug aus dem „Digital Heroin“-Video trug. Bandkollege Oliver Frost überraschte indes mit neuer Kurzhaarfrisur und schwarz-goldenem Make-up, während Scot Collins mit weiß geschminktem Gesicht inklusive fledermausartiger Augenumrandung (ebenfalls in Schwarz-Gold) in Erscheinung trat.
Optisch und akustisch lieferten Massive Ego eine fulminante Show ab, bei der auch Klassiker wie „I Idolize You“ und „Low Life“ nicht zu kurz kamen.
Blutengel
Gegen 21:40 Uhr betraten Blutengel dann die Bühne – und ihre fast 2-stündige Show nahm ihren Lauf.
Schnell empfand man allerdings das Bühnenbild als störend. Denn teilweise lenkten die rechts und links auf der Bühne aufgestellten Leinwände, auf denen kleine Filme gezeigt wurden, die Aufmerksamkeit der Besucher zu sehr vom eigentlichen Geschehen ab. Fixiert auf das dort Gezeigte, gingen somit sowohl die Tanzchoreografien als auch die soften SM-Showeinlagen von Blutengel zu sehr verloren. Jene hatten zudem augenscheinlich durch die Installationen ein wenig mit Platzmangel zu kämpfen und kamen daher nicht so gut zur Geltung. Anders bei Alienare und Massive Ego, bei denen dies aufgrund ihrer geringeren Anzahl an Bandmitgliedern und ihrer jeweiligen Showkonzepte nicht als störend empfunden wurde.
Auch soundtechnisch schien bei dem Auftritt von Blutengel nicht alles hundertprozentig zu passen. So war beispielsweise der Gesang von Ulrike Goldmann teilweise gar nicht oder nur sehr schwach zu hören. Im Laufe des Konzerts wurde dies allerdings immer besser.
Davon abgesehen boten Blutengel einen guten Mix aus alten und neuen Songs und so durften Klassiker wie „Engelsblut“ ebenso wenig fehlen wie die Single „Vampire“ aus dem aktuellen Album „Un:Gott“.
Lustige Ansagen und alberne, nicht ganz geplante Showeinlagen lockerten den Konzertabend zusätzlich auf.
Fazit
Das Münchner Publikum feierte, tanzte, klatschte und sang kräftig mit. Der Abend dürfte daher sowohl für die Bands als auch für die Zuschauer ein voller Erfolg – und für den Hauptact ein gelungener Tourauftakt – gewesen sein.
Video
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Details
Datum: 26.04.2019
Location: Freiheiz, München
Copyright Artikelbild: Blutengel / Target Concerts GmbH
Copyright Fotos: Jasmin, DeepGround