Review

Recht folkigen Sound gepaart mit einer rauen, rauchigen Stimme präsentiert der Singer & Songwriter Marceese auf seinem Album „A-Ramblin‘ and A-Howlin'“. Bereits der Opener „Honey Bee“ geht dabei sehr gut ins Ohr und macht trotz oder gerade aufgrund der Tatsache, dass tatsächlich nur eine Gitarre das instrumentale Geschehen beherrscht, eine Menge Spaß. Allerdings ist die Aufnahmequalität etwas unsauber, wodurch insbesondere der Gesang nicht astrein klingt. Diesen Umstand kann man allerdings leicht verschmerzen, da dieser Makel nicht wirklich dramatisch ist und durch die gute musikalische Qualität des Titels aufgewogen wird.

Im folgenden „Poor Wretch Blues“ klingt ein wenig eine Ukulele heraus, die in einem guten Kontrast zum ansonsten recht melancholischen Song steht. Leider ist das Instrument zu laut aufgenommen worden, sodass der Gesang stellenweise untergeht und es einiges an Konzentration braucht, um sich auf diesen zu konzentrieren. Amüsant und dennoch klassisch sind kurze Mundharmonika-Soli, die immer wieder eingestreut werden und der Auflockerung dienen.

„Give a Dog a Bad Name“ ist ein balladesk angelegter Blues-Titel, der an den frühen Eric Clapton erinnert. Hier hat Marceese alles richtig gemacht. Die Gitarre flüstert fast schon im Hintergrund und der Gesang dominiert das Geschehen. Diese Kombination sorgt dafür, dass der Titel durchaus in der Lage ist, eine solide Gänsehaut zu erzeugen, wenn man sich auf ihn einlässt. Sehr schöne Nummer.

„Every Jack has his Jill“ ist eine weitere Ballade, bei der Gesang und Instrument jedoch wieder relativ gleichberechtigt aufgenommen wurden. Dies wirkt abermals stimmig, da die Gitarre in diesem Track eine angemessene Unterstützung ist, die man auch hören sollte. Vor allem, da der Gesang spärlicher ist als beispielsweise in „Give a Dog a Bad Name“ ist es wichtig, einen akustischen Faktor zu haben, der durchgehend präsent ist.

Marceese (Copyright: Marceese)

Marceese (Copyright: Marceese)

„Both Hands Tied“ ist eine klassische Blues-Nummer, die vom frühen Südstaaten-Sound inspiriert zu sein scheint. Dementsprechend klagend wird der Text von Marceese vorgetragen, wohingegen die Gitarre fast schon fröhlich klingt und sowohl den melodischen als auch den rhythmischen Teil stimmungsvoll übernimmt. Bei dieser Nummer kann man wunderbar mitwippen.

„Pretty Willie“ bildet den Abschluss dieses Albums und ist abermals eine fröhlichere Nummer. Eröffnet wird sie durch einen ausgiebigen Instrumentalteil, in den sich nach einiger Zeit der Gesang einmischt. Dieser ist ebenfalls positiv umgesetzt. Ein fröhlicher, dennoch allerdings gemütlicher Ausklang der Scheibe.

Mit „A-Ramblin‘ and A-Howlin'“ präsentiert Marceese ein sehr abwechslungsreiches Album, was eigentlich mit Blick auf andere Veröffentlichungen des Genres recht ungewöhnlich ist, da bei den meisten Singer- & Songwriter-Scheiben eher Eintönigkeit dominiert. Insofern ist dieses Album durchaus eine positive Überraschung, die zwar den einen oder anderen Schönheitsfehler besitzt, welche jedoch allesamt durchaus zu verkraften sind.

Video

Tracklist

01 Honey Bee
02 Poor Wretch Blues
03 Give a Dog a Bad Name
04 I might be wrong
05 Life is worth a Ride
06 Every Jack has his Jill
07 Barking Underdog
08 Looking for a Change
09 The Man with a Head full of Doubt
10 Both Hands tied
11 Oh, how i long for
12 Pretty Willie

Details

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Label: Timezone Records
Vö-Termin: 10.10.2014
Spielzeit: 34:05

Copyright Cover: Timezone Records



Über den Autor

Stefan †
Die Lücke, die Stefan als Magazinmitbegründer, Administrator, Redakteur und Freund durch seinen plötzlichen und viel zu frühen Tod im Dezember 2014 hinterlässt, bleibt groß. Er wird immer in unseren Herzen und ein Teil des DeepGround Magazines bleiben.